
Für alle nicht so geographieinteressierten oder -versierten, der Kuchen hat die Form von New Mexico. Eigentlich war er ja mal größer, aber irgendein Geist hat ein ziemlich großes Stück gegessen, als er im Kühlschrank zum Kühlen stand. Wer's war, haben wir nicht rausfinden können, auch wenn Interpol-Cop Lina einen großen Verdacht gegen Gambling-Garrett hegt (diesen Spitznamen liebt er; übrigens to gamble = glücksspielen)
Ja, dann kam die Homecoming Week. Homecoming ist eine Woche, die amerikanische Schulen Ende September/Anfang Oktober haben, um die Schüler "heimkommen zu lassen". Es steht jeder Tag unter einem anderen Motto und am Abend sind einige Aktivitäten geplant. Unsere Homecoming Week stand unter dem Motto "Vegas, Baby" und somit waren die Tage nach einigen Las-Vegas-Events benannt. Ich gehe jetzt einfach mal kurz auf die verschiedenen Sachen ein!
Montag war Planet Hollywood. Jeder sollte sich als sein Lieblingshollywoodstar anziehen und so in die Schule kommen. Haben aber die wenigsten gemacht. Eine Marilyn Monroe wurde gesichtet und ein James Bond, aber das wars dann auch. Ich selber hab mich nicht als Hollywoodstar angezogen, weil ich nicht wusste, wie. Hab leider kein Brautkleid oder Ähnliches aus Deutschland mitgenommen.
Montag Abend war die Movie Night. Ich konnte nicht hin. Es wurde irgendein Film zum Thema Las Vegas gezeigt.
Dienstag war Caesars Palace. (übrigens finde ich es ein bisschen lächerlich, dass der Tag so benannt worden ist, wenn die Amerikaner Caesar nicht richtig schreiben können. Auf den Plakaten, die gezeigt haben, was das Motto von welchem Tag ist, stand immer Ceasers Palace) Jeder sollte als Römer oder Ägypter auftauchen. Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt, ein Betttuch als Toga zu missbrauchen, aber leider war es der erste Tag, wo es morgens in Farmington richtig kalt war. (1°C in der Früh, am Nachmittag waren es dann 22°C). Vielleicht hätte ich auch an die Lateinfachbetreuer schreiben sollen, um mir diese Anschauungsstücke rüberschicken zu lassen. Dafür war ich aber zu spät dran.
Am Abend gabs dann das große Homecoming Bonfire. Eine Art Lagerfeuer, nur größer.
Auch eine Rockband von unserer Schule, die Marching Band und die Cheerleader sind aufgetreten.

DAS Highlight war dann wohl die Lehrerkaraoke. Gewonnen hat der einzige Kandidat, der angetreten ist - Mr Torres (Mathelehrer), der zwar überhaupt nicht singen konnte, aber dafür eine einwandfreie Show abgeliefert hat. (ich erinnere mich an deine Suparichie-Performance, Papi)
Mittwoch war Hard Rock Café. Da hab ich dann zum ersten Mal mitgemacht. Wieder haben sich nicht allzu viele Leute aufgestylt, oder man hat es nicht bemerkt, weil hier ne Menge Leute als Pseudorockstars aka. Emos rumrennen. Ich hab einen in meiner English-Class, der lackiert sich die Fingernägel neongelb und schwarz und trägt als Halskette ein pinkes Gummigebiss und ständig schwarze Zombie-T-Shirts.
Ich hab meine Haare richtig geteast (keine Ahnung, was das deutsche Wort ist, also so hochfilzen), schwarze Leggins, Chucks, zerrissene Jeans-Shorts und ein gewisses Hardrock-Café Amsterdam-T-Shirt, auf das mich sogar Leute angesprochen haben, mit denen ich davor noch nie geredet hab. Und dann noch mehr make-Up als manche Leute in zwei Wochen benutzen.

Hab leider nicht allzu viel aufs Foto draufgekriegt, weils ohne Blitz im Spiegel unscharf geworden ist und mit Blitz alles verdeckt und es war niemand da, der mich fotografieren konnte. (Und Papi, bitte nicht zu geschockt sein, wegen den hellen Haaren)
Mittwoch Abend war übrigens nichts los!
Donnerstag war dann Texas Hold'em. Jeder sollte als Cowboy/Cowgirl kommen. Finde ich persönlich etwas diskriminierend, wenn man bedenkt, dass wir schätzungsweise 40% Navajos (Native American/"Indianer") an der Schule haben. Kelsey, ein Mädchen aus meiner US-History-Class, hat versprochen, mir nen Cowboyhut mitzunehmen, hats aber vergessen. Also bin ich als 50%-Cowgirl aufgetaucht, mit Zöpfen und Bluse so zusammengeknotet. Hat aber nich wirklich nach Cowgirl ausgesehen!
Am Abend war die Homecoming-Parade. Das ist sowas wie der Abimove, nur von der ganzen Schule. Man fährt halt mit lauter Musik und ner Menge Autos die Main Street runter und jeder Club und jeder Jahrgang hat eine eigene Float, also einen eigenen Wagen. Ich hab bei der Senior Float mitgemacht, und wir haben mit Benny Benassi (!!!, die waren alle von meinem iPod begeistert) schon mal unser letztes Schuljahr (für mich hört sich das immer noch komisch an) vorgefeiert.
Freitag war Spirit Day, jeder musste sich in den Schulfarben anziehen. Das war der erste Tag in der ganzen Woche, wo dann wirklich mitgemacht worden ist und 70% der Schule in grün-schwarz-weiß aufgetaucht sind. Ich hatte mein Farmington Scorpions Tradition Baby Shirt an (auch eher lächerlich, wenn man bedenkt, dass ich eigentlich mit der Schule nicht so wirklich verbunden bin). Am Abend war dann das Homecoming Game und unsere Football-Mannschaft hat die Jaguars (ich weiß bis heute nicht, von welcher Schule die waren) plattgemacht. 35:6, wie das Ergebnis zustande gekommen ist, weiß ich bis heute nicht, weil Football für mich ein Riesengemetzel ist und ich die Regeln nicht wirklich blick. Aber der Schoolspirit war wirklich zu spüren, es war Stimmung wie bei einem Fußballspiel in Deutschland.
Übrigens bin ich jetzt stolze Besitzerin eines FHS-Bandanas, das die ersten 150 Besucher des Football-Spiels bekommen haben - und da hab ich glücklicherweise dazugehört.

Außerdem wurden Homecoming Queen und Homecoming King gekürt. Das sind meistens Kids, die sowohl bei Lehrern als auch bei Schülern gleichermaßen beliebt sind. Die dürfen dann beim Homecoming-Dance mit einer Homecoming-Royalty-Schärpe rumrennen!
Vielleicht krieg ich noch ein Foto her; aber meine SD-Karte von der Kamera streikt momentan und ich muss schauen, dass ich sie repariert kriege. Und die Fotos, die ich mit dem Handy gemacht hab, haben keine wirklich gute Qualität (siehe das Lina mit Farmington Scorpion Shirt Foto)
Samstag wars dann soweit. Homecoming Dance!
Ich hatte kein Date, sondern bin mit Mädels hingegangen. Ich war echt froh drüber. Erstens Mal bin ich kein großer Fan von Slow Dances und die sind für Paare Pflicht, zum anderen konnte ich tanzen, mit wem ich will. (aber leider nicht, wie ich will, die Lehrer hier sind ultrastreng, wenn man sich beim Tanzen zu nahe kommt und man darf womöglich nicht zum Prom). Wir haben uns erst alle getroffen und Fotos gemacht.

Ich mag das Foto nicht so sonderlich (jaja, ich hab immer was auszusetzen, aber ich find mein Grinsen drauf echt dämlich), aber ich hab jetzt kein anderes, da meine Kamera kaputt ist. Und bis Emily mir ihre Fotos gibt, wo ich ein besseres drauf habe, lass ich jetzt mal dieses drin)
von links: Johanna, Molly, Tori, Rebecca, Kim & ich.
Wir sind anschließend dann zum Dinner in ein Restaurant gefahren namens Bluff. Es gehört Emilys Freunden. Das Essen war verdammt gut, aber auch richtig viel. Ich hatte Maccaroni mit Parmesan und Green Chili. Green Chili gibts übrigens nur in New Mexico. Vorm Dessert hab ich aber dann gestreikt, ich hätte es einfach nicht mehr geschafft.
Wir sind dann weiter zum Dance gefahren und ich hab ne Menge Leute aus meinen Classes getroffen und für Journalismus musste ich ne Menge Fotos machen! Ansonsten sind die amerikanischen Dances wie Discos aufgebaut, nur halt mit anderer Musik (Charts + viiiiel HipHop) und man darf sich wie gesagt beim Tanzen nicht zu nahe kommen, das ist "Dirty Dancing" und somit unangemessen.
Danach sind wir noch auf eine Afterparty gefahren - und um halb 2 bin ich dann mit Kim heim, weil ich total müde war und einfach nicht mehr an das lange Aufbleiben und Weggehen gewöhnt bin. - Sophie, wenn ich wieder da bin, müssen wir mit dem Re-Trainingsprogramm beginnen :)
Achja, was euch vielleicht noch interessieren könnte: Ich hab meinen ersten "Loveletter" hier gekriegt, den hat ein Typ aus meiner US-History-Class geschrieben und mir am Freitag in der Pause zugesteckt. Er hatte an seiner alten Schule Deutsch als Schulfach und somit hat er den Brief auf Deutsch geschrieben.
Ich werd ihn jetzt nicht ganz wiedergeben, aber er hat geschrieben, "dein akzent sein sexy. du sein hübsch. du sein heiß wie hölle."
Ich fands echt niedlich, aber leider bin ich nicht interessiert und jetzt muss ich mir überlegen, wie ich ihm am besten klarmach, dass es nichts wird.
Und seit gestern hab ich schon das nächste Problem. Ich hab beim Homecoming Dance einen Kerl kennengelernt, und tja, der will jetzt unbedingt mit mir zum Lunch gehen, aber ich bin auch nicht so interessiert, also wenn irgendjemand gute Ideen hat, wie man jemandem möglichst freundlich nen Korb geben kann, bitte als Kommentar posten! :)
Machts gut!
ich liebe deinen blog .. (:
AntwortenLöschenalso ich muss was richtigstellen, es war 42:6 nicht 35 haha, ich hab mir zuerst auch gedacht 35 aber Glen hat gemeint es war 42 .. was glaub' ich auch stimmt!! Wenn du noch Fotos brauchst musst du mir's sagen. Kann dir meine am Mittwoch auf USB mitbringen.
see you <3
ich editiers, dankeschön! <3
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