Freitag, 28. August 2009

War Hitlers Droge wirklich Dr. Pepper, weil wir in Deutschland keinen Alkohol haben?

Zugegeben, diese Überschrift ergibt nicht wirklich Sinn, aber ist ein Resumée all der witzigen Fragen, die ich in letzter Zeit so beantworten durfte.
Damit ihr mal nicht nur trockene Lektüre habt, werd ich in diesen Blog ordentlich Fun-Stuff reinposten. (zum Beispiel ein Bild von den Schulbüchern, thank god, you're European! Die Bücher hier kann man auch als Mordwerkzeuge benutzen, u.a. wiegen die geschätzte 50kg und haben nachgesehene 650 Seiten oder das Gespräch Mrs Calder - Quincy (English-Klassenclown):
Wir haben neue Bücher in English gekriegt.
Mrs Calder: "So, those books are similar to the ones you had last year. Can anybody tell me in which way they're similar?"
Quincy: "It smells the same, it's also boring and its weight is 100 pounds."



(Das aparte Bookcover vom US-History-Book kann man hier kaufen, es war das einzige, das sie hatten: Die Amis reagieren total allergisch, falls du ein Plastikcover mit Tesa festklebst.)

Nur kurz zur momentanen Wetterlage: Emily und Heath sind in Texas, hab mit den beiden Mädels und Garrett sturmfrei - wir nutzens aber nicht aus (außer vielleicht langes Aufbleiben), es ist halb 1 jetzt westamerikanischer Zeit, und ans Bettgehen denk ich grad noch nicht. Ich war heute auf Johannas 16. Geburtstag, ihre Hostfamily hat eine Party für sie gemacht. War ziemlich nett, wir haben für Johanna einen 20$-TJMaxx-Gutschein besorgt. TJ Maxx ist ein spezielles Thema, über TJ Maxx muss ich mal einen eigenen Bericht schreiben:
Aber jetzt zu den Fragen:

Ganz toll fand ich unter anderem "Do you guys have alcohol in Germany?". Nein, haben wir natürlich nicht. In Deutschland gibts nicht umsonst ne Menge Brauereien und das Oktoberfest, aber eigentlich haben wir immer noch strikte Prohibition. :)
Ebenso lustig war "Do you have weed in Germany?". Ich denk mal, das gibts überall, und aufgrund Deutschlands Nähe zu Holland ganz besonders. Auf die Frage mit dem Alkohol und dem Gras kam dann noch "Why do you have alcohol and weed in Germany if you don't have Taco Bell?" Darauf wusste ich dann leider auch keine Antwort.
Weg von den Drogen und hin zur deutschen Geschichte. In US-History krieg ich immer ganz Tolle. Musiktechnisch ist in Deutschland anscheinend nur Nena und Tokio Hotel am Start, denn: "You don't know U2 and Michael Jackson, do you?". Nein, U2 und Michael Jackson kennt wirklich keiner. Wir leben ja hinterm Saturn und noch weiter. Süß fand ich auch heute US-History-Partnerarbeit: "When you think, is it easier to speak for you in English or German? Do you think in English or German?" - Also ich sprech definitiv besser Englisch, gerade wo ich Englisch schon seit meiner Geburt spreche, logisch, ne? Deutsche Geschichte steht hier auch hoch im Kurs, ich sag nur: "I heard Hitler was taking lots of drugs and that caused a mental disorder. Did he killed all of those Jews because he was addicted to drugs?" Ja, also, da durfte ich dann ordentlich nachhelfen und hab erzählt, dass Hitler die Juden nicht aufgrund seiner Drogensucht, sondern aufgrund völlig falscher Ideologien, die er aufgrund seiner Arbeitslosigkeit verinnertlicht hat, umgebracht hat. Gab dann erstmal ungläubige Blicke. Ich glaub, die hollywoodfilm-artige Hitler+Drogen-Version hat ihnen mehr zugesagt. "Do you know the beerfest?" war eine andere Frage heute. Gemeint war das Oktoberfest. Ich find den Ausdruck "beerfest" sehr passend :). Das "beerfest" steht jedenfalls hoch im Kurs hier.

Ja, soviel zu dem Thema. Ich hab ein paar verrückte Sachen fotografiert, die ich euch natürlich absolut nicht vorenthalten will.

Du denkst, deine Paprika-Onion-Chips sind was Besonderes? Dann warst du definitiv noch nicht bei - yeah, richtig geraten - Walmart. Die Amerikaner sind mit dem Chipserfinden sehr kreativ.



Besonders Chili-Límon finde ich sehr - tja - gewagt. Nur die polnischen Bierchips können da mithalten. Hab aber hier auch schon Tequila-Chips gesehen.

Die Koffeinjunkies unter euch würdet unter anderem Gefallen an der Cola-Abteilung in Walmart finden. Das Foto zeigt lediglich einen kleinen Teil, nämlich Coca-Cola. Es gibt auch noch Pepsi, Dr. Sams, Dr Pepper (asoziales Cola, schmeckt nach ner Mischung aus Chlorwasser gesüßt mit Cola und Kirsche, aber die Amis stehen drauf) und tausend anderen Labels.



Brand Names sind hier überhaupt hoch im Kurs. Mein ekelhafter Raspberry-Blistex war leer (Lippen dementsprechend kaputt von der Sonne, Labellos haben hier alle LSF 15) und so habe ich mir einen Lipsmacker zugelegt. Das ist ein Lippenpflegestift mit Markenprodukt-Flavor. Meiner schmeckt nach Sprite, ohne Mist. (:



Außerdem hab ich manchmal das Gefühl, in China oder Japan gelandet zu sein. Die Amis haben eine fette Vorliebe für Abkürzungen. Manchmal übertreiben sie's aber gehörig. Bestes Beispiel steht vor Walmart - und im Hintergrund ist die Auffahrt zum Navajo-Reservat zu sehen.



Ped Xing heißt nur soviel wie Pedestrians Crossing, heißt, Fußgängerüberweg. Aber wieso einfach, wenns auch komplett schwierig geht? Ersparnis von Dr. Kamashiwas Gehirnjogging? Kleiner Japanischkurs for free? Ratespielchen? Egal, ohne das Schild oben wär ich nie drauf gekommen, was mir Ped Xing sagen soll. Aber wie gesagt, vielleicht ist Papis größte Angst wahr geworden und ich bin wirklich in Nordkorea gelandet statt in den USA. Who knows?

So, Montag werde ich wahrscheinlich mal das Cross Country Team anschauen. Ich bin aufgeregt. Ich hab diese Woche zwar 3x 1 Stunde Pilates gemacht und war 2x 30 Minuten joggen, aber hier oben tut das echt weh. Die Höhe (Farmington ist auf 1,6km) bringt einen um. Aber ich glaub, dass Cross Country ne Menge Spaß machen könnte.
Mal schaun!

Mit Freundschaften, Bekanntschaften etc. wirds, ich red viel mit den Leuten, Mittwoch war ich beim Lunch mit Lynsie aus meiner Journalism-Class, Donnerstag mit Vannity und Alyssa aus meiner Fashion-Design-Class (Vannity ist 16 und hat ihr eigenes Auto, das ist total krank, Leute, die jünger oder gleichalt sind wie man selbst, Autofahren zu sehn und man selber darf das erst mit 18) und heute, Freitag, mit Monique aus US-History. Also Kontakte sind geknüpft. Mal gucken, was draus wird.

I'll keep you informed!

Lina

Mittwoch, 19. August 2009

Schule & Co.

Der EG-Gesundheitsminister warnt: Freunde kurzer + prägnanter Einträge sollten diesen Blogeintrag nicht lesen. Er könnte zu Überanstrengung der Gehirnzellen und zu grober Zeitverschwendung führen! Der Inhalt dieses Blogs sind x-Tausend Buchstaben + eine Menge Sachen zum Merken, aber das kommt drauf an, wie Sie ihren Blog lesen!

Doggystyle!

Nein, ich bin nicht unter die St.-Pauli-Nachrichten-Reporter gegangen, ich muss nur die bildzeitungs-würdige Schlagzeile bringen! Und den Beweis:

NEIN, MAMI + PAPI, ICH HABE KEINE ANGST VOR HUNDEN!



Darf ich vorstellen? Lily! Sie ist mein neues Schnuckelchen. Auch wenn Garrett eifersüchtig ist - auf mich, nicht auf Lily. :)
Die Hunde (mittlerweile auch Jack) mögen mich richtig gern. Heute bin ich von der Schule heim + Jack hat vor lauter Freude mein halbes Bein zerkratzt. Auch ein Ausdruck, seine Liebe auszudrücken. Lily begnügt sich glücklicherweise damit, meine Hand abzuschlecken.
Und beide Hunde lieben Spiegelei + Bagels (:

Aber jetzt zur Schule: Dem wichtigsten + leider bisher auch traurigstem Teil der ganzen Sache. Bevor ihr euch Sorgen macht, muss ich aber sagen, dass es mir trotzdem noch gut gefällt.

Hm, Montag hatte ich also meinen ersten Schultag. Um 7:30 hat mich Emily an der Schule rausgelassen, und ich hab meine Fächer getauscht, Aerobic in Fashion Design.
Neuer Schedule heißt also, ich hab US History bei Mr Jackson in der ersten Stunde und Fashion Design bei Mrs Rhodes in der dritten Stunde.
Erste Blamage kam dann schon 10 Minuten später. Ich bin überglücklich darüber, dass ich das Gebäude gefunden hab, gleich in Room 403 reingestürmt - und war dann geschockt, dass die anscheinend schon mitten im Unterricht waren. Alle Tische waren voll. Bin knallrot geworden, auf einen der wenigen freien Plätze zu, und tja - die amerikanischen Stühle sind halt ganz schön tricky! Die haben einen Metallstab auf der rechten Seite und tja, da hab ich mich dann volle Kanne draufgesetzt. Natürlich haben alle blöd geschaut. Erst zu spät kommen und dann auch noch volle Blamage! Komischerweise hat es dann nach knapp 5 Minuten geklingelt, ich hab mich gleich noch beschissener gefühlt, weil alle gegangen sind. Und ich war mir so sicher, dass die Stunde erst um 8 angeht und nicht um 8 aufhört. Bin dann mit allen rausgerannt, aber Mr Jackson hat mich zurückgehalten und gesagt, dass das eine spezielle Zero-Hour von 7.00 bis 7.55 war, und dass meine Stunde erst jetzt anfängt. Also Erleichterung gepaart mit voller Peinlichkeit. Danach ging der erste Schultag nach einigen Malen verlaufen rum und um 3:15 pm hat mich Emily dann von der Schule abgeholt.

Ja, traurig ist nur, dass sich die Wenigsten für Austauschschüler interessieren. Klar, manchmal kommen interessierte Blicke, aber sowas hält dann nur kurz an und ja, das wars dann. Über Smalltalk (wenn überhaupt) kommt man nicht drüber hinaus. Schade!
Normalerweise gehe ich immer mit Kim (Schweiz) und Johanna (Österreich) zum Lunch, einmal waren wir bei Schlotzkys (oder so: Sandwichrestaurant ähnlich Subway) mit Anniken (Norwegen) und drei amerikanischen Mädels. Die haben uns angeboten, öfter mit ihnen zm Lunch zu gehen, aber wir wollen halt auch nicht aufdringlich sein und uns an sie dranhängen.

So hab ich die Woche mehr schlecht als recht rumgebracht, nebenbei mein erstes Grade kassiert. B in Mathe (entspricht: 2-3) und mittlerweile mehr oder weniger gelernt, wie man sich im Labyrinth Farmington High School orientiert. Manchmal erscheint mir der Ausdruck Geisterbahn treffender, weil hier ne Menge Emos rumrennen, Gangster und Hopper sowieso und auch ne Menge Metaler (meistens Native American; hier Grüße an Lu + Till, ihr hättet hier ne Menge Gleichgesinnte). Überhaupt, was Native Americans betrifft, die sind hier stark vertreten. Grob geschätzt besteht meine Schule aus
- 40% Navajo (Native American/"Indianer")
- 40% Hispanic
- 18% White
- 2& Black

In meiner Fashion Design Class z.B. sind wir nur 4 Weiße + 1 Schwarze. Rest von den 26 Leuten ist entweder Native oder Hispanic. Die Native Americans rennen wie gesagt meist in Metal-Shirts oder übergroßen Baseball-Trikots rum, während die Hispanic-Girls den Girly-Chic quasi erfunden haben. Rosa Jacke zu weiß-rosa-glitzer-Airbrush-Shirt und Hüfthose, hellblau und ne Menge Piercings und Tattoos. Sogar die 14jährigen. Gröbstes Beispiel: Eine Hispanic sitzt neben mir, typischer Girlychic mit sechs Ohrlöchern, einem Nasenpiercing, einem Lippenpiercing + dazu kommt ein 505-Tattoo hinterm Ohr, ein Schriftzug auf dem Handgelenk und ein handgroßes Marihuana-Blatt auf dem Brustkorb. Sieht auch keiner (: - also Polizei: Hier schreit jemand bitte einmal verhaften!

Die Bücher hier sind übrigens wie so ziemlich alles oversized. Zusammen wiegen sie geschätzte 10kg. Zum Glück stellt die Schule KOSTENLOSE Schließfächer bereit, also an alle HCG-Lehrer (sehr geehrter Herr M.H. (: ) bitte einmal eine Scheibe davon abschneiden.

Was witzig ist: Ne Menge Hispanics hocken bei mir im Spanischanfängerkurs - haben alle Vorkenntnisse. Aber ich bin so stolz auf mich. Hab mein erstes A+ (1) in Spanisch kassiert, auf die Hausaufgabe!

Heute war Senior Picture Day, heißt, die Seniors, zu denen ich ja gehöre, mussten Fotos für die School-ID und das Yearbook machen. Mit Hut in der Hand und Gown (siehe Foto, ist aber nicht von mir & die Farmington Gowns sind weiß für die Mädchen und grün für die Kerle)

wurden wir dann für's Foto gestylt. Ja, und diese Bilder sind dann im Yearbook zu sehen, egal ob man die Graduation besteht oder nicht. Aber laut Expertenmeinung (Schüler^^) besteht die eh jeder.
Hab heute übrigens ne süße Frage gekriegt:
Talon (ein Kerl aus meiner English class): Do you have cell phones in Germany?
ich: "Yes, of course, we do have cell phones in Germany."
Talon: "Are those the large ones?" (hat mit der Hand ne Antenne angedeutet)
ich: "No, we actually have the same phones like you have, like iPhones or Motorola or Nokia. Just the sidekicks aren't so popular."

Musste aber echt lachen. Grad so, als ob Deutschland hinterm Mond wäre. Mit Drinking Age sind wir den USA aber weit voraus. Die haben hier, wie jeder weiß, 21 und nehmen das echt ernst. Sogar in Nobelrestaurants und in Familienbegleitung fragen sie nach dem Ausweis (Catherine, Schwester von Emily, 21). Also jedem das seine!

Zu viel geschrieben für heute. Nächstes Mal gibts wieder mehr Bilder, vom letzten Walmarteinkauf! Freut euch drauf!

Grüße an alle, Lina

Freitag, 14. August 2009

Hier könnte Ihre Werbung stehen!

Also diesmal bin ich eindeutig zu faul, mir einen Titel für meinen Blog auszudenken. Wem einer einfällt, der kann ihn mir gern sagen, aber ich bin grad total unkreativ.

Hier war viel los.

Vorgestern waren wir in Durango, Colorado - 1 Stunde von Farmington entfernt und wir haben dort eine Freundin von Emily getroffen und hatten Lunch. Danach haben wir noch ein bisschen die Stadt erkundet, Durango ist viel kleiner als Farmington, aber dafür dreimal so teuer. Natalie, Hannah und Garrett wollten unbedingt noch in einem Süßigkeitenladen vorbeigucken, und ganz ehrlich, so was hab ich noch nie gesehen. Neben den in Deutschland undenkbaren (Merkel-Gummibärchen?) McCain-Peppermint-Drops (1/2 Jahr nach der Präsidentschaftswahl???) gab es eine unvorstellbar große M&M-Ecke mit M&M-Automaten in Kaugummiautomaten-Größe und in allen möglichen Farben (nicht nur in den Standardfarben wie rot, blau etc., sondern auch pink & türkis).



Am nächsten Tag bin ich dann wieder nach Durango, dieses Mal haben wir uns mit den anderen Austauschschülern zum Wildwasser-Rafting. Wobei Wildwasser in dieses Fall übertrieben ist, denn meistens war das Wasser nicht über einem Meter tief und so ruhig, dass wir ordentlich rudern mussten. Leider war das Schlauchboot nur für 2 Leute konzipiert, 4 hatten aber darin Platz und wir hatten zusätzlich 2 Inner Tubes, aber eine Person musste immer schwimmen bzw. gehen. Nach 3 Stunden sind wir dann wieder in Durango angekommen, mit nassen Klamotten - denn bei den vielen Algen wollte niemand wirklich im Bikini schwimmen gehen.
Leider konnte ich die Kamera nicht mit ins Boot nehmen, da alles nass geworden wäre, aber auf der Hinfahrt nach Durango hab ich ein Bild gemacht. Colorado ist schon kurz nach der Grenze viel grüner als New Mexico.



Wir sind dann mit den Gasteltern von Marius (Norwegen) und Tobias (Schweiz) heimgefahren. Am Abend ist Emilys Schwester Catherine, die gerade Semesterferien hat, aus Texas angereist und wir haben Borat geschaut. War ziemlich lustig, auch wenn ich überrascht war, dass Amerikaner den Film mögen.

Heute war also mein & Garretts großer Tag. Ich hatte heute meinen ersten Schultag. Besser gesagt, ich hab die ersten Lehrer getroffen und mich über das Schulzeug erkundigt. Außerdem glaube ich, dass ich meine Classes tauschen werde, da ich auf Annikens (Austauschschülerin aus Norwegen) Stundenplan Fashion Design entdeckt habe und das tausch ich, sofern es geht, mit Aerobic, da ich ja Emilys Pilates-Kurse besuchen kann.

Nach der Schule sind wir dann zu so einem Hüpfburg-Funpark gefahren, wo Garrett seinen 9. Geburtstag gefeiert hat. Es hat ihm ziemlich gut gefallen. Morgen gehen er und ich sein kleines Geschenk kaufen, weil ich nicht genau gewusst hab, welches Funkey (Sammelfiguren) er wollte und er darf sich morgen eins für 5$ bei Walmart oder Target aussuchen.

Jetzt fahren wir wieder nach Durango, dieses Mal zu Garretts Birthday-Dinner in ein Restaurant namens East by Southwest und wir werden da Sushi essen. Ich freu mich!

Machts gut, Lina

Montag, 10. August 2009

Classes.

War heute in der Schule und hab meine Fächer für dieses Jahr gewählt. Und jetzt mach ich euch alle mal neidisch, indem ich meine tollen Classes für dieses Jahr aufzähle:

1. Aerobics/PE - Mrs Dominguez
2. College Prep Math - Mrs Rielley
3. US History/Geography - Mr Arellano
4. LUNCH
5. Journalism/Communication Skills - Mrs Hastings
6. English 12 - Mrs Calder
7. Spanish 1 - Mrs Binion-Jiminez

Was ich nach der Schule mache, weiß ich noch nicht. Vielleicht Yearbook.
Außer College Prep Math bin ich mehr als zufrieden mit dem ganzen Zeug. (:

Außerdem war ich heute noch in der Mall. Ziemlich krass, man bekommt Roxy Jeans Shorts für 25$, in Deutschland wären die bei 60€. Klar, dass ich zugeschlagen habe!

Samstag, 8. August 2009

Finally in New Mexico

Hallo Leute,
jetzt bin ich schon 4 - fast 5 Tage im schönen Farmington, New Mexico. Und heute ist das erste Mal, dass ich zum Schreiben komme. Es war einfach zu viel los gewesen, aber wie heißt es so schön - keine Nachricht ist eine positive Nachricht. Also bis auf gelegentliches Heimdenken gehts mir echt gut hier.
Aber von vorne an:

Am 04.08. um 9:20 bin ich in den Flieger nach London gestiegen und der Abschied in München war der Horror. Aber ich war letztendlich auch froh, dass dieses ständige Warten auf den Abschied und dieses Nichts-Mehr-Genießen-Können endlich ein Ende hatte. Ich hab mich also von meiner Family, Sophie, Sami und Christoph verabschiedet und bin heulend durch den Check-In und den Flieger. Bis nach London-Heathrow gings mir dann erstmal extrem mies, aber in Heathrow angekommen, war dann die ganze Trauer erstmal weg und die Neugier da und neben der Neugier auch dieses Hyper-Hyper-Gefühl, was letztendlich dazu geführt hat, dass ich mich in Heathrow zwar 2x verlaufen hab, aber dank nettem Flughafenpersonal hab ich dann zum Gate gefunden und bin um 13:05 nach Londoner Zeit (Deutschland: 14:05) in den Flieger nach Denver. Am Gate hab ich dann auch noch 2 andere Austauschschüler getroffen: Nicole verbringt ein Jahr in Wyoming und Lucca verbringt ein Jahr in Nebraska.

Der Flug war nicht so schlimm wie gedacht. Er war zwar lang, aber sehr ruhig und die Stewardessen waren recht hilfsbereit. Ich hatte eine ziemlich dicke Sitznachbarin, die aber so ganz nett war mal abgesehen von ner Stimme, die sich nach Dauerdepression angehört hat (ich werde nie das "Sprite" vergessen, das sie der Stewardess entgegen "geheult" hat). Dafür hatte ich einen extrem coolen Fensterplatz, so dass ich ein Foto von Grönland machen konnte. Der Klimawandel ist - leider - deutlich zu sehen.



Von Grönland aus waren es dann noch ca. 5 Stunden nach Denver. Auch Winnipeg, Kanada habe ich unter anderem von oben gesehen. Ziemlich cool. Über Minnesota, North Dakota, South Dakota und Nebraska gings dann letztendlich nach Colorado, wo wir um 3:30 nach Amerikanischer Zeit gelandet sind. (11:30 in Deutschland). Nach der Immigration, die meiner Meinung nach ziemlich stressig war, weil mir das total informierte Personal im Flieger die falschen Formulare in die Hand gedrückt hatte und ich alles noch mal ausfüllen durfte, gings dann weiter zum Zoll, wo ich meinen Koffer ein wenig auspacken durfte, weil auf dem Röntgengerät ein paar Dosen angezeigt wurden und ich beweisen musste, dass es KEIN Dosenfleisch ist, was ich in die USA schmuggeln möchte. Naja, who cares.

Ich hab mein Gepäck umgecheckt, bin mit dem Airport Train zu Gate A gefahren, hab mich von Nicole verabschiedet (der Flug nach Wyoming ging von Gate B) und durfte dann 2 Stunden später endlich in den Flieger nach Farmington steigen. Das war ne neue Erfahrung für mich, denn man fliegt ja nicht täglich mit einer 12-Sitz-Propellermaschine. Vom Flug an sich hab ich nicht viel mitgekriegt, ich war so fertig wie selten davor und hab den ganzen Flug verpennt.
Um 19:40 bin ich dann in Farmington angekommen (3:40 in Deutschland) und wurde von meiner Gastfamilie am Flughafen abgeholt. Emily und Hannah haben geweint. (:
Wir sind dann heimgefahren und ich hab die Geschenke ausgepackt, die sind recht gut angekommen. (Tipp an alle zukünftigen Austauschschüler: Milka und Nutella ziehen wirklich!)

Bin dann nach dem Duschen relativ bald schlafen gegangen. Am nächsten Tag mussten wir früh raus, meine andere Hostsis Natalie in Albuquerque vom Flughafen abholen. Ich muss sagen, I just have fallen in love with New Mexico. Die Landschaft ist der Wahnsinn. Wir sind auf einer Art Highway nach Albuquerque und ja, das muss man einfach nur gesehen haben.



Besonders der Himmel ist immer blau und einfach der Wahnsinn. Es ist total heiß in New Mexico und in Albuquerque ist es noch heißer als in Farmington, weil Albuquerque nochmal 3 Stunden südlicher liegt. Nun ja, in Albuquerque angekommen, haben wir erstmal Natalie vom Flughafen abgeholt und sind dann mexikanisch Essen gegangen. Cheese Enchiladas sind echt empfehlenswert. Dazu hab ich Dr. Pepper Cola bestellt, weil die hier alle voll drauf abfahren, aber ich kann dem Zeug nix abgewinnen. Ich finde, das schmeckt nach ner Mischung aus Chlorwasser, Cola und Kirsche. Also nicht meins. Naja.
Nach dem Essen haben wir dann spontan eine Freundin von Emily besucht, die natürlich auch total gespannt auf "The German Exchange Student" war und sie war sehr nett. Auf der Wii von ihren Kindern musste ich dann gegen Garrett eine Runde Mario Party 8 spielen und natürlich hab ich elendig verloren. Aber naja. Ich hab jetzt ein Jahr Zeit, um die unangefochtene Wii-Queen zu werden.

Der Tag darauf, der 06.08. war auch voller neuen Eindrücken. Zunächst hatte Emily einen Pilateskurs und dann sind wir an die Farmington High School zur Einschreibung gefahren. Ich werd Senior, heißt Abschlussklasse, heißt Prom, heißt Hutwerfen, heißt AWESOME. Bin so happy. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich Junior werd, aber die Farmington High School hat beschlossen, dass alle Austauschschüler Senior werden, weil man so am meisten vom Amerikanischen Schulleben mitbekommt. Fächer konnte ich leider noch nicht wählen, weil die Counselors alle beschäftigt waren, aber das hole ich am Montag nach.

Danach sind wir jedenfalls zu Walmart und ich war erstmal beeindruckt. Zum einen, weil man in Deutschland wohl beim Einkaufen nie Indianer trifft, bei Walmart waren ca. 50% aller Kunden Indianer (oder politisch korrekt: Native Americans) und zum anderen, weil einfach alles oversized ist. Besonders krass sind die 3-Liter-Limoflaschen. Die muss man gesehen haben, sonst kann man sich das nicht vorstellen.



Naja, hier kann man die ganz gut sehen. Nach Walmart war ich dann noch bei Johanna aus Österreich und ihrer Gastfamilie.

Am 07.08., gestern also, hatten wir ein Treffen mit den anderen Austauschschülern aus der Umgebung im San Juan Country Club, einem privaten Golf- und Schwimmclub in Farmington. Da wären Nathalie und Johanna (Österreich), Kim, Michelle und Tobias (Schweiz), Denise (Holland) und Marius (Norwegen). Außerdem werden hier in der Umgebung noch Anniken aus Norwegen und Julia aus Deutschland leben, sie sind aber noch nicht angekommen. Johanna, Kim und Anniken werden auch auf die Farmington High School gehen.
Es war ziemlich lustig, auch wenn sich manche Leute einen Sonnenbrand geholt haben, weil New Mexicos Sonne einfach ziemlich hart ist. Meine Schultern waren auch ein bisschen rot, auch wenn ich sonst nie nen Sonnenbrand kriege. Aber naja.

Und yeah, ich hab endlich wieder einen iPod. Heath als personifizierter eBay-Gott hat einen neuen billig für mich ersteigert.

Heute war ich frühstücken bei Starbucks zusammen mit Heath, Hannah und Garrett. Emily konnte nicht, sie musste einen Pilateskurs geben und Natalie war mit Kiersten, ihrer Freundin, beim Reiten in Colorado.
Danach waren wir in der Mall, also nur Emily, Hannah, Garrett und ich, und wir haben ein bisschen nach Klamotten geschaut, aber das Richtige war nicht dabei. Aber alles ist so billig hier. Man bekommt ein Paul-Frank-T-Shirt für rund 14€, in Deutschland zahlt man 25€.
Mit dem geplanten Campen in Colorado ist es nichts geworden, aber wir holen das nächstes Wochenende nach.

Jedenfalls bin ich gut hier angekommen, es ist schön hier, die Familie ist nett, das Wetter gut, also ihr braucht euch keine Sorgen um mich machen!
Eine dicke Fernumarmung nach Deutschland.

Bis bald

Lina