Und schon wieder meld ich mich mit einem neuen Exklusivblog aus den States, nachdem ich ja jetzt fast 2 Wochen nichts mehr von mir gegeben hab.
Ich war beschäftigt. Ich hab tausende von Tests in allen möglichen Fächern und Schule macht Stress und dann bin ich auch noch die ganze Zeit sportlich, momentan 6x pro Woche mindestens eine Stunde pro Tag - die Oreo-Cookies sind einfach zu gut ;)
Soviel Besonders gibts nicht, außer dass wir in der Schule einen Foto-Workshop mit einem Profifotograf hatten, der auch schon die Dallas Cowboys (Football-Team) fotografiert hat. Aber mittlerweile hat mich ja doch das Alltagsleben, deshalb fang ich jetzt mal beim 11. September an, weil der ja doch ein Tag ist, der gepaart mit Amerika eigentlich ziemlich viele Assoziationen hervorruft. Aber ...
Denkste!
11. September - ich bin von Riesengedenkminute über kollektive Beerdigungsstimmung inklusive schwarze Klamotten bis hin zur Vollversammlung aller Schüler mit Reden etc. ausgegangen, aber 5 meiner 6 Lehrer haben den 11. September nicht mal erwähnt. Einzig und allein mein US-History-Lehrer hat uns erklärt, was passiert ist - und einige der Amerikaner haben nicht mal gewusst, dass unter anderem AUCH ein Flugzeug ins Pentagon in Washington D.C. gestürzt ist und nicht nur in die Twin Towers in New York. Nach 5 Minuten war's das aber auch. Es gab, soweit ich gesehen hab, auch keine wirkliche Extrasendung wie den Brennpunkt zum Beispiel in Deutschland.
Naja, Amerika ist immer für ne Überraschung gut.
Gestern, Sonntag, 13. September haben mein Community Representative Leslie, ihre Austauschschüler Anna-Lisa (Deutschland) und Thomas (Norwegen) und ich natürlich eine Art Roadtrip nach Woodlake, Colorado gemacht, was von Farmington ca. 4 Stunden entfernt ist (Merke: EINFACH!). Kein Landshuter würde einfach mal für einen Nachmittag nach Frankfurt am Main und zurück fahren. Aber in Amerika werden Entfernungen halt anders berechnet.
Schon die Hinfahrt war lustig. Um Thomas ein Stück norwegische Heimat zu verpassen, sind wir an einer Art Elchfarm vorbeigefahren.

Mit diesem sympathischen Zeitgenossen haben wir dann Bekanntschaft gemacht. Besonders Thomas hat sich beliebt gemacht, indem er im Souvenirshop der Elchfarm eine Art Elchspeck gekauft hat. Ehrlich gesagt hat das Zeug ausgeschaut wie Hundefutter. Aber wer's mag. Wir sind dann weiter gefahren und nachdem wir vier Unmengen Brownies, Popcorn, Chips, Oreos etc. vernichtet haben (yeah, I plead guilty^^), sind wir dann irgendwann im Desperate Valley angekommen, was sozusagen am AdW der United States ist und dazu auch über ewige Strecken keinen Handyempfang hat. Es hat mich gewundert, dass man sowas in der Technik-Nation USA noch findet.

Das geht so dahin über geschätzte 70 Miles und ganz ehrlich, Desperate triffts gut. Ich würd da auch den Blues kriegen. Ich glaub, Island hat nur deshalb die höchste Pro-Kopf-Selbstmordrate, da im Desperate Valley absolut niemand mehr lebt, weil die sich bereits alle umgebracht haben :P
Irgendwann nach 4 Stunden und einer sehr witzigen Rast (wir waren an einer Raststätte, wo man die Toiletten nicht zusperren konnte, und Anna-Lisa ist mitten in eine sehr wichtige Sitzung einer anderen Frau hereingeplatzt) sind wir dann in Woodlake, Colorado angekommen, wo wir dann erstmal noch mehr zum Essen bekommen haben und dann als Nachtisch eine Menge Regeln von der Organisation. Eigentlich sind viele davon lächerlich, aber Leslie hat schon so Einiges erlebt, von einem Koreaner, dessen SLEP-Test-Ergebnis von seiner koreanischen Organisation gefälscht war und der absolut gar keine Englischkenntnisse hatte, über einen Typen, der Familie wechseln will, weil er nicht in den Bergen platziert werden wollte, bis hin zum absoluten Hammer von einer Koreanerin, die sich in der Mall prostituiert hat, weil ihr ihr Taschengeld nicht gereicht hat. Unglaublich, oder?
Nach 2 Stunden Power-Zuhören waren wir dann endlich fertig und sind zum Fun-Teil des Nachmittags gekommen. Die meisten sind Fischen gegangen und weil ich ja sowas nicht unterstütze (erstens: langweilig, zweitens: VEGETARIER!) hab ich mich dann mit den Mädels aus Taiwan und Thailand unterhalten. Für Asiatinnen waren die erstaunlich groß, um 1.70m rum - und sie waren superlieb, wenn auch die Kultur sehr unterschiedlich ist.
Ich hab natürlich mit meinem Wissen über Sushi (sehr beliebt in Taiwan) und über Matsamam-Curry, sowie Tom-Yam-Suppe (Thailand!!!) geglänzt.
Danach haben wir noch ein Foto gemacht.
Ich seh nur deshalb so fett aus, weil die Asiatinnen beide geschätzte 35kg wiegen, besonders Tsai-Yi (die Linke).

Das sind also von links Tsai-Yi (Taiwan), ich & Dao (Thailand) in Colorado. Außerdem waren mit Natasja und Niclas noch zwei Deutsche bei der Orientation, mit denen hatte ich aber nicht so viel zu tun. Natasja ist auch mit GLS da und sie und Niclas gehen auf eine High School mit nur 70 Schülern. Krasse Umstellung, wenn man davor in Berlin (Natasja) oder Hannover (Niclas) gelebt hat.
Übrigens haben Dao und Tsai-Yi Anna-Lisa und mir noch einen kleinen Thai bzw. Chinesisch-Crashkurs verpasst. Das Ergebnis kann man auf folgendem Foto sehen:

Nummer 1 unter meinem Namen ist ein chinesisches Lina und Nummer 2 unter meinem Namen (also das unterste Geschriebene) ist mein Name in Thai. Dafür hab ich dann die beiden asiatischen Namen auf Griechisch aufgeschrieben, kam wie immer natürlich gut an.
So, ich packs jetzt ins Bett, bin erst kurz vor Mitternacht wieder in New Mexico angekommen und mittlerweile ist Montag, 14. September, 01:15, und in der Früh heißts Aufstehen um 6:30 für Schule, aber ich hoff jetzt einfach mal, dass mir der Starbucks-Gott morgen einen vierfachen Espresso vor die Füße wirft, wenn ich zur Schule geh.
Ich wünsch euch allen morgen auch einen tollen Schulstart, egal ob Lehrer oder Schüler, speziell euch, ehemalige 10a, gute Kursleiter + einfach ein Hammerjahr ohne mich und wir machen dann da weiter, wo wir aufgehört haben!
In diesem Sinne, Laokon (Tschüss auf Thai) und bis bald!
Lina
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