Samstag, 27. März 2010

You know you are americanized when ...

Hello Germany!

Es gibt nicht viel neues eigentlich. Da Emily und Heath beide vollzeitig berufstätig sind, konnten wir über Spring Break nicht viel machen und jetzt sind alle heute den Tag nach Purgatory gefahren zum Skifahren. Aber dadurch, dass ich die Hälfte von meiner Ausrüstung eh nicht dabei habe und seit 1 1/2 Jahren nicht mehr auf einem Snowboard gestanden bin und ich keine Lust auf irgendeinen Bruch inklusive amerikanischem Krankenhausaufenthalt hab.

Naja, jetzt hab ich mir gedacht, womit mach ich euch eine Freude? Zunächst poste ich das Bild meines Promdresses rein, für die, die es noch nicht auf Facebook gesehen haben:



Aber das nur am Rande: Heute mach ich einen Blogeintrag, der weniger mit meinem täglichen Leben hier zu tun hat, als mit einem bestimmten Thema und zwar, woran man merkt, dass man "americanized" ist oder Dinge, die einem am Anfang komisch erscheinen, aber mit der Zeit ganz normal werden:

1. Free Refills
In Deutschland gibt es die ja in so manchem Fastfood-Restaurant (a la Subway, McDonalds), aber in Amerika gibt es die ueberall. Das heisst, man geht in ein Nobelrestaurant und dort laeuft dann jemand mit ner Kanne Dr. Pepper/Diet Coke etc. rum und schenkt dir nach, wenn du fertig bist.

2. Water Fountains
Das sind so ne Art bessere Waschbecken und die sind quasi ueberall. Und die Amerikaner rennen einfach daran vorbei und trinken da draus.

3. Straftaeter im Internet
Man kann Sexual Offenders, also sozusagen sexuelle Straftaeter in seinem Ort im Internet nachschauen. Exhibitionisten oder Kinderpornografiebesitzer sind fuer 10 Jahre gelistet, der Rest lebenslang.

4. Spontanitaet, aber Faulheit
Amerikaner sind wahnsinnig spontan. Es kann schon mal vorkommen, dass man sowas hoert wie "By the way, xxx flies in tomorrow."
Dafuer sind Amerikaner aber sehr faul, was Gehen betrifft. Wenn man 500 Meter vom Fitnessstudio wegwohnt, faehrt man da hin, um dort 4 Meilen auf dem Laufband zu rennen.

5. Fehlende Allgemeinbildung
Amerikaner kennen sich mit der Welt und manchmal auch mit ihrem eigenen Land nicht so gut aus. Die tollsten Statements waren u.a.
"You look sort of East European: Sicilian or something."
"I still haven't figured out why the UK people speak so weird even though they are also citizens of the United States."
"I heard, Obama flew to Germany or Australia, somewhere close to there."

6. "How are you?"
Auf die Frage, wie es einem geht, immer "Fine" antworten. Ist naemlich, wenn nicht grad ein naher Bekannter etc. fragt, nie ernst gemeint.

7. Taxes
Steuern muessen ausser beim Essen immer noch eingerechnet werden. In New Mexico fallen 7ct pro 1$ an. Eine Kette fuer 1$ kostet also 1.07$.


Nun ja, und sonst: Was euch vllt auch noch interessieren koennte, ist, wie Farmington zum Health Care Plan von Obama steht.
Als der verabschiedet wurde, hab ich am naechsten Tag sofort 10.000 Facebookgruppen wie "A million strong against Barack Obama's health care bill" etc. gesehen.
Farmington ist ja eher konservativ eingestellt und somit sind die total dagegen.
Das Problem der Amerikaner mit einer kompletten Krankenversicherung ist, dass die Reichen (davon leben viele in Farmington) nicht einsehen, Krankenversicherungssteuern fuer die Mittelschicht zu zahlen. Die Mittelschicht wiederum ist meist nur sporadisch versichert. Das heisst, Zahnspangen etc. werden von der Kasse nicht uebernommen.
Einer von Garretts Klassenkameraden hat Krebs. Die Eltern haben nun die Wahl: Entweder das Kind sterben lassen, oder einen 200.000$ Kredit fuer die Chemotherapie aufnehmen und sich fuer den Rest des Lebens zu verschulden, weil die Versicherung nicht ausreichend ist.
Eine komplette Krankenversicherung fuer jeden, wie Obama das will, wuerde heissen, dass so etwas die Kasse uebernimmt, aber dafuer muss halt jeder einzahlen. Die Reichen sehen nicht ein, fuer die Aermeren zu zahlen und die ganz Armen/viele Navajos bekommen eh MedicAid/MedicCare und sehen auch nicht ein, nun Versicherung zu zahlen. Und die Mittelschicht ist in Farmington nicht so stark vertreten, womit Obama eine relativ breite Opposition entgegensteht.

Am Ende noch: Leute, Studiengebuehren sind asozial, aber mittlerweile find ich es bedenklich, sich ueber die Deutschen Gebuehren aufzuregen.
Ratet mal, wie viel Amerikaner fuer ein Semester an einer normalen Durchschnittsuni (University of New Mexico, Colorado State) etc. PER SEMESTER hinblaettern:
2000? - Ne!
4000? - Ne!
6000? - Ne!

7500$ (an die 6000 Euro) duerfen Amerikaner pro Semester an die Uni zahlen und Buecher sind nicht im Preis inbegriffen.
Das haben mir heute ein paar Freunde, die sich gerade fuer Stipendien bewerben, erzaehlt.
Da erscheinen mir die deutschen Gebuehren laecherlich dagegen!

So long :)

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