jetzt bin ich schon 4 - fast 5 Tage im schönen Farmington, New Mexico. Und heute ist das erste Mal, dass ich zum Schreiben komme. Es war einfach zu viel los gewesen, aber wie heißt es so schön - keine Nachricht ist eine positive Nachricht. Also bis auf gelegentliches Heimdenken gehts mir echt gut hier.
Aber von vorne an:
Am 04.08. um 9:20 bin ich in den Flieger nach London gestiegen und der Abschied in München war der Horror. Aber ich war letztendlich auch froh, dass dieses ständige Warten auf den Abschied und dieses Nichts-Mehr-Genießen-Können endlich ein Ende hatte. Ich hab mich also von meiner Family, Sophie, Sami und Christoph verabschiedet und bin heulend durch den Check-In und den Flieger. Bis nach London-Heathrow gings mir dann erstmal extrem mies, aber in Heathrow angekommen, war dann die ganze Trauer erstmal weg und die Neugier da und neben der Neugier auch dieses Hyper-Hyper-Gefühl, was letztendlich dazu geführt hat, dass ich mich in Heathrow zwar 2x verlaufen hab, aber dank nettem Flughafenpersonal hab ich dann zum Gate gefunden und bin um 13:05 nach Londoner Zeit (Deutschland: 14:05) in den Flieger nach Denver. Am Gate hab ich dann auch noch 2 andere Austauschschüler getroffen: Nicole verbringt ein Jahr in Wyoming und Lucca verbringt ein Jahr in Nebraska.
Der Flug war nicht so schlimm wie gedacht. Er war zwar lang, aber sehr ruhig und die Stewardessen waren recht hilfsbereit. Ich hatte eine ziemlich dicke Sitznachbarin, die aber so ganz nett war mal abgesehen von ner Stimme, die sich nach Dauerdepression angehört hat (ich werde nie das "Sprite" vergessen, das sie der Stewardess entgegen "geheult" hat). Dafür hatte ich einen extrem coolen Fensterplatz, so dass ich ein Foto von Grönland machen konnte. Der Klimawandel ist - leider - deutlich zu sehen.

Von Grönland aus waren es dann noch ca. 5 Stunden nach Denver. Auch Winnipeg, Kanada habe ich unter anderem von oben gesehen. Ziemlich cool. Über Minnesota, North Dakota, South Dakota und Nebraska gings dann letztendlich nach Colorado, wo wir um 3:30 nach Amerikanischer Zeit gelandet sind. (11:30 in Deutschland). Nach der Immigration, die meiner Meinung nach ziemlich stressig war, weil mir das total informierte Personal im Flieger die falschen Formulare in die Hand gedrückt hatte und ich alles noch mal ausfüllen durfte, gings dann weiter zum Zoll, wo ich meinen Koffer ein wenig auspacken durfte, weil auf dem Röntgengerät ein paar Dosen angezeigt wurden und ich beweisen musste, dass es KEIN Dosenfleisch ist, was ich in die USA schmuggeln möchte. Naja, who cares.
Ich hab mein Gepäck umgecheckt, bin mit dem Airport Train zu Gate A gefahren, hab mich von Nicole verabschiedet (der Flug nach Wyoming ging von Gate B) und durfte dann 2 Stunden später endlich in den Flieger nach Farmington steigen. Das war ne neue Erfahrung für mich, denn man fliegt ja nicht täglich mit einer 12-Sitz-Propellermaschine. Vom Flug an sich hab ich nicht viel mitgekriegt, ich war so fertig wie selten davor und hab den ganzen Flug verpennt.
Um 19:40 bin ich dann in Farmington angekommen (3:40 in Deutschland) und wurde von meiner Gastfamilie am Flughafen abgeholt. Emily und Hannah haben geweint. (:
Wir sind dann heimgefahren und ich hab die Geschenke ausgepackt, die sind recht gut angekommen. (Tipp an alle zukünftigen Austauschschüler: Milka und Nutella ziehen wirklich!)
Bin dann nach dem Duschen relativ bald schlafen gegangen. Am nächsten Tag mussten wir früh raus, meine andere Hostsis Natalie in Albuquerque vom Flughafen abholen. Ich muss sagen, I just have fallen in love with New Mexico. Die Landschaft ist der Wahnsinn. Wir sind auf einer Art Highway nach Albuquerque und ja, das muss man einfach nur gesehen haben.

Besonders der Himmel ist immer blau und einfach der Wahnsinn. Es ist total heiß in New Mexico und in Albuquerque ist es noch heißer als in Farmington, weil Albuquerque nochmal 3 Stunden südlicher liegt. Nun ja, in Albuquerque angekommen, haben wir erstmal Natalie vom Flughafen abgeholt und sind dann mexikanisch Essen gegangen. Cheese Enchiladas sind echt empfehlenswert. Dazu hab ich Dr. Pepper Cola bestellt, weil die hier alle voll drauf abfahren, aber ich kann dem Zeug nix abgewinnen. Ich finde, das schmeckt nach ner Mischung aus Chlorwasser, Cola und Kirsche. Also nicht meins. Naja.
Nach dem Essen haben wir dann spontan eine Freundin von Emily besucht, die natürlich auch total gespannt auf "The German Exchange Student" war und sie war sehr nett. Auf der Wii von ihren Kindern musste ich dann gegen Garrett eine Runde Mario Party 8 spielen und natürlich hab ich elendig verloren. Aber naja. Ich hab jetzt ein Jahr Zeit, um die unangefochtene Wii-Queen zu werden.
Der Tag darauf, der 06.08. war auch voller neuen Eindrücken. Zunächst hatte Emily einen Pilateskurs und dann sind wir an die Farmington High School zur Einschreibung gefahren. Ich werd Senior, heißt Abschlussklasse, heißt Prom, heißt Hutwerfen, heißt AWESOME. Bin so happy. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich Junior werd, aber die Farmington High School hat beschlossen, dass alle Austauschschüler Senior werden, weil man so am meisten vom Amerikanischen Schulleben mitbekommt. Fächer konnte ich leider noch nicht wählen, weil die Counselors alle beschäftigt waren, aber das hole ich am Montag nach.
Danach sind wir jedenfalls zu Walmart und ich war erstmal beeindruckt. Zum einen, weil man in Deutschland wohl beim Einkaufen nie Indianer trifft, bei Walmart waren ca. 50% aller Kunden Indianer (oder politisch korrekt: Native Americans) und zum anderen, weil einfach alles oversized ist. Besonders krass sind die 3-Liter-Limoflaschen. Die muss man gesehen haben, sonst kann man sich das nicht vorstellen.

Naja, hier kann man die ganz gut sehen. Nach Walmart war ich dann noch bei Johanna aus Österreich und ihrer Gastfamilie.
Am 07.08., gestern also, hatten wir ein Treffen mit den anderen Austauschschülern aus der Umgebung im San Juan Country Club, einem privaten Golf- und Schwimmclub in Farmington. Da wären Nathalie und Johanna (Österreich), Kim, Michelle und Tobias (Schweiz), Denise (Holland) und Marius (Norwegen). Außerdem werden hier in der Umgebung noch Anniken aus Norwegen und Julia aus Deutschland leben, sie sind aber noch nicht angekommen. Johanna, Kim und Anniken werden auch auf die Farmington High School gehen.
Es war ziemlich lustig, auch wenn sich manche Leute einen Sonnenbrand geholt haben, weil New Mexicos Sonne einfach ziemlich hart ist. Meine Schultern waren auch ein bisschen rot, auch wenn ich sonst nie nen Sonnenbrand kriege. Aber naja.
Und yeah, ich hab endlich wieder einen iPod. Heath als personifizierter eBay-Gott hat einen neuen billig für mich ersteigert.
Heute war ich frühstücken bei Starbucks zusammen mit Heath, Hannah und Garrett. Emily konnte nicht, sie musste einen Pilateskurs geben und Natalie war mit Kiersten, ihrer Freundin, beim Reiten in Colorado.
Danach waren wir in der Mall, also nur Emily, Hannah, Garrett und ich, und wir haben ein bisschen nach Klamotten geschaut, aber das Richtige war nicht dabei. Aber alles ist so billig hier. Man bekommt ein Paul-Frank-T-Shirt für rund 14€, in Deutschland zahlt man 25€.
Mit dem geplanten Campen in Colorado ist es nichts geworden, aber wir holen das nächstes Wochenende nach.
Jedenfalls bin ich gut hier angekommen, es ist schön hier, die Familie ist nett, das Wetter gut, also ihr braucht euch keine Sorgen um mich machen!
Eine dicke Fernumarmung nach Deutschland.
Bis bald
Lina
Hey - bin total beeindruckt, nicht nur von den 3-Liter-Limoflaschen. Wünsche dir, dass du weiter so tolle Eindrücke bekommst, und mir, dass du noch mehr Einträge nachwachsen lässt.
AntwortenLöschenDD (-:
Liiina.
AntwortenLöschenuii. ich bin voll froh, weil nach dem was du schreibst, scheints dir sehr gut zu gehn :)und des find ich toll.
also ich wünsch dir noch weitere so tolle tage
<3
Lena